Das Fifth Dimension Projekt

“Fifth Dimension”, also die fünfte Dimension, bezieht sich auf die sozialen, historischen, ethischen, ästhetischen und innovativen Aspekte des menschlichen Lernens und der menschlichen Entwicklung. Dies sind die Dimensionen und Aspekte, welche die vier Dimensionen von Raum und Zeit in etwas menschliches, bewohnbares und bedeutungsvolles verwandeln. Das Fifth Dimension Projekt ist ein internationales, interdisziplinäres Forschungsprojekt, das hilft Win / Win Lernpartnerschaften zwischen Universitäten und Gemeinschaftseinrichtungen, wie etwa Gemeindezentren, Jugenclubs und Schulen, zu schaffen und zu erhalten.

Wir gründen Computerclubs, in denen verschiedene Bildungstechnologien zum Einsatz kommen und Studenten, Kinder und Forscher gemeinsam fördernde Lernumgebungen gestalten können. Diese Lernumgebungen basieren auf Konzepten zum kollaborativen Problemlösen, zu der Entwicklung von Sprach- und Lesefähigkeiten oder zu Kompetenzen in interkultureller sowie medialer Kommunikation.

Das erste 5D-Projekt wurde 1986 von Professor Michael Cole und seinen Kollegen mit der Universität von Kalifornien in San Diego und dem Solana Beach Boys & Girls Club gegründet (siehe www.uclinks.org).

Inzwischen gibt es bereits über fünfzig 5D-Standorte weltweit. Das 5D-Netzwerk umfasst Einrichtungen in Kalifornien, Colorado, Lousiana, Pennsylvania, Delaware, North Carolina, Florida, Mexico, Brasilien, Spanien, Dänemark, Schweden, Finnland, Deutschland, Italien und Österreich.

Ein Grund für den schnellen Wachstum und großen Erfolg des Projektes ist, dass man sich an jedem Standort bewusst bemüht, flexibel und an die lokalen Bedürfnisse und institutionellen Ziele angepasst vorzugehen.

Jedes 5D-Projekt hat seine eigene institutionelle Basis und eine eigene Persönlichkeit. In diesem Sinne ist 5D „radikal lokal“ (Y. Engström 1999, 36).

Das 5D in Augsburg ist eine Partnerschaft zwischen dem Lehrstuhl für Medienpädagogik der Universität Augsburg (http://medienpaedagogik.phil.uni-augsburg.de), dem Bürgertreff des Univiertels in Augsburg (www.BUAugsburg.de) und der Körber Stiftung (www.usable.de).

Momentan werden zwei 5D Seminare von Tom C. Vogt betreut:

In diesen Seminaren möchte Tom Vogt Theorie und Praxis miteinander in Verbindung bringen. Die Herzstücke der Seminare sind Participatory Design, Digital Storytelling, die Filmwerkstatt, die Entwicklung der Website und die Entwicklung des 5D- Projektes.

Wir möchten unsere Homepage nutzen, um die Zusammenarbeit zwischen den weltweiten 5D-Projekten zu fördern. Deshalb folgen nach einer kurzen Beschreibung der Aktivitäten unserer derzeitigen studentischen Projektmitglieder auch deren Kontaktdaten.

Participatory Design

Unsere Participatory Design Aktivitäten basieren auf Wittgensteins Idee von Sprachspielen, die in lebensnahe Situationen eingebettet sind.

Tom Vogt unterrichtet zwei 5D-Projekt Seminare. Das eine, „Multimedia Wittgenstein: Language Games for the Fifth Dimension“ beschäftigt sich mit Participatory Design und der Produktion von Filmen. Das andere Seminar, „Literacy as Social Activity“ setzt sich mit weiteren Konzepten zur Produktion von Texten mithilfe von Multimedia-Tools in praxisbezogenen Arbeitsgemeinschaften auseinander.

An seinen Kursen können Studenten und Studentinnen teilnehmen, die Medienpädagogik, Pädagogik, Medien und Kommunikation, Philosophie, Soziologie, Psychologie oder Amerikanistik studieren. Alle Studenten arbeiten mindestens zehn Stunden mit den Kindern in unserem Gemeinschaftszentrum und sie alle dokumentieren ihre Arbeit indem sie Feldnotizen verfassen.

Unser Partner in Augsburg ist der Bürgertreff des Univiertels. Er liegt nur einen kurzen Fußweg vom Campus entfernt. Das 5D-Projekt spielt eine entscheidende Rolle dabei, den Bürgertreff in einen „Pädagogik Verein“ oder einen „Lernclub“ zu entwickeln (www.BUAugsburg.de). Wir arbeiten mit vielen Kindern aus türkischen und russischen Familien, die in der Schule ab etwa acht Jahren neben Deutsch als erste Fremdsprache auch Englisch als zweite Fremdsprache lernen. Wir versuchen ihren schulischen Erfolg zu unterstützen, indem wir nachmittags Studenten als Lernbetreuung zur Verfügung stellen, in unserem Computer-Lab deutsche und englische Lernsoftware benutzen und die Kinder anregen, eigene Videos und interaktive Multimedia zu gestalten, zu produzieren, zu testen und zu gebrauchen.

Bei unseren Participatory Design Aktivitäten sorgen wir dafür, dass die Kinder sowohl als „off-screen“ Gemeindeerkunder oder digitale Storyteller als auch „around-screen“ als Co-designer, Spieler und Evaluatoren aktiv sind. Außerdem verwenden wir bereits vorhandene ethnographische Aufzeichnungen des Bürgertreffs, um auf dieses Wissen unsere Participatory Designs aufzubauen (siehe "whole enchilada").

Weitere mögliche 5D’s in Deutschland:

In Kooperation mit Ledita Echevers ledita@hotmail.com

Sie leitete bereits Kurse in den 5Ds in Delaware und Santa Barbara. Nun lebt sie in der Nähe von München und arbeitet mit Prof. Walper von der Ludwigs Maximilian Universität in München.